Web Marketing: Personalisierung
Wenn du zu allen sprichst, sprichst du zu Niemandem, weil deine Kommunikation allgemein und langweilig ist.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Abendessen in ein schönes Restaurant. Wann fühlen Sie sich wohler? Wenn Sie das erste Mal in ein Restaurant kommen, weder den/die Kellner*in kennen, noch den Hauswein oder das beste Gericht auf der Karte? Oder wenn Sie in Ihr Stammlokal einkehren, der/die Kellner*in Sie mit Ihrem Lieblingsgetränk empfängt und Sie fragt: „So wie immer?“?
Wahrscheinlich wird es Letzteres sein, denn die persönliche Ansprache emotionalisiert Kund*innen und bindet sie dadurch umgehend mehr an ein Unternehmen, als es bei einer nüchternen, allgemeinen Ansprache der Fall ist.
Das ist die Wichtigkeit der Personalisierung, die mittlerweile auch im Online Marketing eine entscheidende Rolle spielt. Dieses Thema möchten wir Ihnen heute näher bringen.
Was ist eine personalisierte Website?
Gegenfrage: Was ist denn eine unpersonalisierte Website? Sie schert quasi jede*n Nutzer*in über einen Kamm und bietet dadurch keine individuelle User Experience. Eine personalisierte Website dagegen versucht maßgeschneiderte Inhalte für die spezifischen Bedürfnisse des/der einzelnen Nutzer*in bereitzustellen. So soll jede*r Nutzer*in eine individuelle Nutzererfahrung in Echtzeit erleben, die auf persönlichen Präferenzen beruht.
Wie funktioniert eine personalisierte Website?
Durch die Verwendung von Daten. Demographische-, Verhaltens- und kontextbezogene Daten werden dabei verwendet, um ausschließlich relevanten Content auszuspielen, der für das Individuum interessant ist.
Bei der Personalisierung geht es darum, Besucher*innen und potentielle Kund*innen besser kennenzulernen. Ziel sollte es sein, dass sich Besucher*innen auf Ihrer Website wohlfühlen und eine möglichst einfache und intuitive Navigation vorfinden. Diese sollte eine reibungslose User Experience ermöglichen.
Warum ist eine personalisierte Website so wichtig?
Weil User sich nicht mit Ihrer Website auseinandersetzen möchten. Sie erwarten relevante Inhalte, die sie bequem erreichen können. Heutzutage möchte niemand mehr als drei Klicks tätigen müssen, um zu einem möglicherweise nur mäßig interessanten Inhalt zu gelangen.
Sicher kennen Sie dieses Verhalten auch von sich selbst. Sie fragen sich möglicherweise gerade, wann Sie schon einmal mit personalisierten Websites interagiert haben – wahrscheinlich täglich!
Die Sozialen Medien, wie beispielsweise Instagram, LinkedIn oder TikTok, aber auch Streaminganbieter wie Netflix oder Spotify haben ihre personalisierte Kundenansprache perfektioniert.
Die jüngeren Generationen sind komplett digital aufgewachsen, was bedeutet, dass sie eine solche User Experience quasi voraussetzen. Was wiederum die Unternehmen unter Druck setzt zu handeln und Websites zu personalisieren.
Individualisierte Webinhalte geben dem User das Gefühl von Wertschätzung. Er fühlt sich verstanden. Er wird nicht als einer von vielen wahrgenommen, sondern als Individuum mit spezifischen Bedürfnissen. Das stärkt die Bindung zwischen Interessent*in und Unternehmen.
Laut einer Wunderman-Studie kaufen knapp 80% der Konsumenten ausschließlich bei Marken, die eine personalisierte Kundenansprache nutzen, um damit das Gefühl zu vermitteln, dass sich um die Kund*innen gekümmert wird.
Lernen Sie Ihre Besucher*innen kennen
Wie so häufig im Marketing bedeutet der erste Schritt das Sammeln von Daten, die Ihnen Informationen über Ihre Besucher*innen liefern. Innerhalb weniger Sekunden entscheidet ein*e Besucher*in, ob Ihr Content relevant ist oder nicht. Daher ist es entscheidend, dass Sie Ihre Botschaft bereits während der ersten Interaktionen mit Ihrer Website platzieren.
Daher sollte von vornherein rein geklärt werden, für wen Sie Content personalisieren möchten. Sie müssen daher wissen:
- Wer Ihre Website besucht
- Was Interessent*innen von Ihrer Website erwarten
- Wann und wie Besucher*innen ihr Outcome erhalten möchten
Segmentierung für die erfolgreiche Personalisierung
Für eine erfolgsversprechende Personalisierungsstrategie sind zwei Kernelemente entscheidend: Targeting und Segmentierung. Diese Elemente ergänzen sich gegenseitig.
Wenn Sie jede*n Besucher*in individuell ansprechen und mit passenden Botschaften targeten möchten, ist eine einwandfreie Segmentierung der Zielgruppen notwendig.
Natürlich ist es nicht notwendig für jede*n einzelne*n Besucher*in neuen Content zu erstellen. Hierfür ist die richtige Segmentierung zuständig. Dafür sind die folgenden Informationen relevant:
- Demographische Informationen
- Verhaltensdaten
- Kontextbezogene Daten
- Gerät- und Standortbezogene Daten
Wenn diese Daten erhoben wurden, können Sie diese segmentieren und nach den Interessen, Anforderungen und Gewohnheiten der Personen gruppieren. Anfangs sollten sechs bis acht solcher Segmente für eine erfolgreiche Umsetzung erhoben werden.
Damit können Sie beispielsweise schon Produktempfehlungen aufzeigen, die zu einem vorherigen Kauf oder zuvor angesehenen Produkten passen. Dadurch zeigen Sie den Besucher*innen zudem, dass Sie die Daten sinnvoll einsetzen und nicht nur für eigene Zwecke erheben.
Die Segmente sollten allerdings nicht zu sehr spezifiziert werden. Dadurch könnten Besucher*innen interessante Bereiche vorenthalten bleiben.
Das Ziel einer personalisierten Website
Sie wissen nun über die Vorteile einer personalisierten Website Bescheid. Doch wie genau hilft Ihnen eine personalisierte Website und inwiefern kann diese den Umsatz erhöhen?
Bevor jegliche Marketingmaßnahmen ergriffen werden, sollte man sich über die damit verbundenen Ziele im Klaren sein. Ziel einer personalisierten Website können beispielsweise sein:
- Verbesserte User Experience
- Kundenbindung und Kundenzufriedenheit
- Brand Loyalty
- Steigerung der Conversion Rate
Drei Beispiele für sinnvolle Personalisierungen auf einer Website
#1 Lokal
Eine klassische Art der Zielgruppensegmentierung ist die Geolokalisierung. Dabei werden Bewegungsprofile der Nutzer*innen erstellt. Natürlich müssen diese vorher zustimmen, dass sie getrackt werden dürfen. Ein Klassiker der Geolokalisierung ist die Entfernung zum Café um die Ecke oder der nächsten Filiale in der Innenstadt. Für viele ist dies sicherlich eine spannende Info, die zum Besuch vor Ort animiert.
#2 Nutzerverhalten
Das Nutzerverhalten verrät am meisten über eine*n Kund*in. Dabei kann man sich beispielsweise auf die Abgrenzung von neuen und wiederkehrenden Nutzer*innen beziehen. Wiederkehrende Besucher*innen sind dabei besonders interessant. Denn Sie kennen Ihr Unternehmen bereits und kommen wieder. Die Ansprache des/der individuellen Besucher*in kann demnach angepasst werden.
Dies kann nach den Besuchen gemessen beispielsweise so aussehen:
- Standard Begrüßung
- Willkommen zurück!
- Immer noch nicht fündig geworden? Hier ein paar Vorschläge:
Hier können nun beispielsweise die beliebtesten Produkte platziert werden, Zudem kann man den/die Nutzer*in nun mit einem Rabatt locken.
#3 Zeit
Bei der Segmentierung nach gewissen Zeiten oder Tagen kann man sich auf Events beziehen oder auch einfach nur auf die Uhrzeit. Beispielsweise begrüßt Optimizely seine Besucher*innen am späten Abend mit den Worten „Still awake?“. Auch wenn dies anfangs als sehr simpel wirkt kommt es gut an. Es sind die Kleinigkeiten, die Interessent*innen emotionalisieren.
Generell gilt es als Ziel mehr Potential aus dem vorhandenen Website Traffic herauszuholen. Dabei können nur die wenigsten Unternehmen eine solch komplexe Marketing Automation zur Personalisierung einer Website stemmen. Um an Unternehmen wie Amazon, Zalando oder About You heranzukommen, sind riesige Budgets, unendlich viele Daten und jahrelange Entwicklung notwendig.
Trotzdem sollte man die Personalisierung im Online Marketing und auf Websites keinesfalls abschreiben. Beginnen Sie im Kleinen, denn häufig kann eine simple, durchdachte Segmentierung bereits einen großen Impact haben.
Wir stehen Ihnen auf dem Weg zu einer personalisierten Website gerne zur Seite und erarbeiten mit Ihnen ein Konzept, das Ihre Website User begeistern wird!
Kontaktieren Sie uns gerne.