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Facebook greift Tinder an?

Facebook greift Tinder an?

Wird Facebook jetzt der neue Dating-Coach?

 

„Willst du dich diese Woche mit Max verabreden?“. Diese Frage könnte uns zukünftig beim Besuch eines Profils unserer Facebook-Freunde gestellt werden.

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Bildquelle: unsplash.com

Die Social Media Plattform hat jetzt eine neue Freundschaftsfunktion angekündigt, die bereits in Kanada und Neuseeland getestet wird. Mit der neuen „Dating-Funktion“ möchte Zuckerberg Facebook für seine Nutzer wieder attraktiver machen und auch die jüngeren Nutzer wieder ins Boot holen, die größtenteils von Facebook auf Instagram und Co. ausgewichen sind.

Mit dem Feature kann man sich mit Facebook-Freunden zu verschiedenen Aktivitäten verabreden. Allerdings muss man dazu mit der Person auf Facebook befreundet sein. Also: Vorerst keine Funktion um neue Bekanntschaften zu machen! Im Messenger werden Personen vorgeschlagen die von Interesse für dich sein könnten oder es einmal waren. Das „Dating-Angebot“ steht also nicht an erster Stelle. Auch alte Freundschaften sollen durch Facebook wieder zum Aufleben kommen.

Wie könnte die neue Funktion aussehen?

 

Die Aktivitäten werden in Form von Emoji’s vorgeschlagen, wie zum Beispiel Fußballspielen, Kaffee trinken oder Essen gehen. Wenn du dich für eine Aktivität mit einem Freund entschieden hast, wird dieser nur benachrichtigt, wenn auch er sich mit dir treffen möchte. Möchte er sich nicht mit dir treffen, wird er also nichts von deiner Anfrage erfahren.

 

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Kommt uns das nicht bekannt vor? Ja, natürlich!

Eine fast identische Funktion kennen viele Social Media Nutzer bereits von der Dating-Plattform „Tinder“.

Tinder, „Wischen. Matchen. Chatten.“, ist mit ca. 2 Millionen Nutzer – Tendenz steigend – eine der meist genutzten Dating-Apps, der 18-35-jährigen, in Deutschland. Tinder gilt als optimales Flirt-Tool, dass dabei hilft mit neuen Leuten aus der Umgebung in Kontakt zu kommen, zu chatten und sich zu daten. Der Nutzer kann den Umkreis und das Alter seiner Zielgruppe eingrenzen und bekommt dann zutreffende Personen vorgeschlagen. Das ganze funktioniert nach dem „Hot-or-not-Prinzip“. Mit einem Wisch nach links sortiert man Personen, an denen man kein Interesse hat, aus. Findet man eine Person attraktiv, folgt ein Wisch nach rechts und die Hoffnung darauf, dass die Person ebenfalls Interesse hegt, was zu einem Match und eventuell „mehr“ führt… Um sich bei Tinder anmelden zu können ist die Angabe der Handynummer oder der Login mit einem Facebook-Profil Voraussetzung.

 

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Was Tinder mit dem geplanten Facebook-Feature gemeinsam hat, ist die bestehende Anonymität des Nutzers, wenn der jeweilige Gegenüber kein Interesse an einer Verabredung hat. Beim Nutzen der Funktion besteht zunächst nicht die Gefahr sich die Blöße zu geben.

 

Muss Tinder sich jetzt warm anziehen?

 

Wenn es nach Facebook geht, hat Tinder noch Zeit für sein Testament. Sinn der Funktion ist es einen einfacheren Weg zu finden sich mit Freunden zu verabreden. Einen gewissen „Entertainment-“ und „Neugier-Faktor“ hat das Feature auf jeden Fall, doch wer wird die Funktion zum Verabreden mit engen Freunden nutzen?

Wenn ich mit einer Freundin einen Kaffee trinken möchte, warte ich dann solange vor meinem Facebook-Account, bis sie vielleicht irgendwann auch auf die Idee kommt etwas mit mir zu unternehmen? Viel einfacher ist es doch sich schnell eine Whatsapp zu schicken oder mal kurz durchzuklingen. Aber sind wir nicht alle neugierig, welche der flüchtig bekannten Facebook-Freunde Interesse an einer Aktivität mit uns hätten? Facebook wird nicht verhindern können, dass sich die „Freundschaftsfunktion“ zu einer „Dating-Funktion“ entwickelt. Und dann wird es auch für Tinder Zeit sich warm anzuziehen!

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Bildquelle: unsplash.com

Einige Tinder-Nutzer werden auf Facebook umsteigen. Die, die sich geziert haben ein Tinder-Profil anzulegen, haben jetzt die Chance dazu, ganz seriös nach möglichen Dates Ausschau zu halten. Bei Tinder kommt es auf den ersten Eindruck/das Profilbild an, weshalb die App oft als sehr „oberflächlich“ abgestempelt wird. Bei Facebook hingegen hat man viel mehr Informationen zum Gegenüber und zu seinem sozialen Umfeld. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit auf ein Fake-Profil oder einen Kriminellen zu stoßen.

In Sachen Datenschutz sollte sich Zuckerberg besser nichts von der Dating-Plattform abschauen. Wer ein Nutzerprofil zum Flirten anlegt, riskiert geringen Datenschutz und Privatsphäre.

Am Meisten wird die App abends und am Wochenende genutzt. Generell ist Tinder dafür bekannt, dass seine Nutzer eher auf One Night Stands hinaus sind. Die Person fürs Leben findet man da wohl eher nicht…

Aber wer weiß, vielleicht findet sich ja schon ganz bald die große Liebe…

 

… über Facebook! 😉